„Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.“

(1. Kor 13)

Philosophie geht für mich nicht im Aufstellen von Theorien auf. In Tradition der Antike verstehe ich Philosophie als eine erotische Praxis. Erotisches Philosophieren speist sich aus Leidenschaft: dem leidenschaftlichen Begehren nach dem Glück der Erkenntnis. Ausgeübt wird erotisches Philosophieren mit anderen im freundschaftlichen Streit. Aus pluraler Perspektive ringen philosophische Freundinnen und Freunde um die zentralen Fragen des Mensch-Seins. Solche vielstimmigen Diskussionen bilden offene Selbstverständigungsprozesse. In dieser Offenheit vermitteln sie Lebensorientierung. Sie erweitern die Perspektiven, verändern Denken, Urteilen, Erleben, Wollen und Handeln.

Von meiner akademischen Ausbildung bin ich promovierte und habilitierte Philosophin. Aktuell bin ich Privatdozentin für Philosophie an der Universität Potsdam und ab Herbst 2024 Distinguished Fellow am Max Weber Kolleg in Erfurt. Davor war ich als Philosophin wissenschaftlich an Hochschulen in Deutschland, der Schweiz, Schweden und Frankreich tätig. Unter anderem hatte ich die einzige, extra für mich geschaffene Dozentur für Philosophische Anthropologie der Grenzfragen menschlichen Lebens inne.

Der Austausch von akademischer Philosophie und Lebenswelt liegt mir am Herzen. Neben der philosophischen Forschung und Lehre habe ich eine Ausbildung als ehrenamtliche Sterbebegleiterin absolviert. Außerdem melde ich mich regelmäßig in öffentlichen Debatten zu drängenden Fragen der Gegenwart zu Wort.

In meinen Büchern, Artikeln und Vorträgen beschäftige ich mich mit allen Aspekten menschlichen Lebens: insbesondere mit Grenzsituationen, menschlicher Würde, Liebe, Geburt, Krankheit, Sterben, Glück, Spiritualität, zeitgenössischen Biotechnologien, Demokratie, Krieg, dem Anthropozän.

In meinem neuesten Buchprojekt geht es um Klugheit als Krisenkompetenz.